Master in Geophysik

Das spezifische Ziel des Laurea magistrale (MS-Abschluss) in Geophysik ist es, Masterärzte auszubilden, die in der Lage sind:
a) mathematische und numerische Modelle geophysikalischer und umweltbezogener Systeme und Prozesse zu entwickeln und anzuwenden, die die Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Lithosphäre und das Innere der Erde betreffen;
b) geophysikalische Beobachtungen und Erkundungen des Planeten Erde in unterschiedlichen Maßstäben zu entwerfen und durchzuführen, mit besonderem Bezug auf geophysikalische Erhebungen, die auf die Umwelt, das kulturelle Erbe, das Bau- und Infrastrukturengineering sowie die Forschung und Nutzung natürlicher Ressourcen angewendet werden;
c) Aktivitäten zur Minderung von Natur- und Umweltrisiken zu analysieren und zu entwerfen, die auch auf Interventionen in den Präventions- und Notfallphasen abzielen, unabhängig oder in Arbeitsgruppen zusammen mit Fachleuten anderer Spezialisierungen.

In diesem Kontext zielt das MS-Programm darauf ab, eine umfassende, breit gefächerte Ausbildung in Geophysik zu bieten, die auf einem soliden Wissen in Physik und Geowissenschaften basiert. Dies wird durch charakterisierende Aktivitäten gewährleistet, die sich in zwei Prüfungen in den physikalischen Disziplinen (12 Credits), zwei Prüfungen in den geologischen Disziplinen (12 Credits, mit umfangreicher Feldaktivität) und vier Prüfungen in den geophysikalischen Disziplinen (24 Credits) unterteilen, um ein gemeinsames vertieftes Wissen zu vermitteln.

Diese Aktivitäten vermitteln den Studierenden eine angemessene Beherrschung der wissenschaftlichen Untersuchungsmethode und stärken das Wissen, das in den Bachelor-Studiengängen erworben wurde. Die Lehraktivitäten in den physikalischen und geologischen Disziplinen spielen eine grundlegende Rolle, um die Vorbereitung der Studierenden anzugleichen. Tatsächlich kann der MS in Geophysik von Studierenden mit sehr unterschiedlichen Hintergründen besucht werden: Studierende mit einem Bachelor- oder ersten akademischen Abschluss in verschiedenen Studiengängen des wissenschaftlichen Bereichs; Studierende aus verschiedenen Universitäten und aus verschiedenen Ländern, nicht nur aus Europa, sondern auch aus anderen Kontinenten. Um die Angleichung der Vorbereitung der Studierenden zu erleichtern, werden die traditionelleren Lehraktivitäten in den physikalischen und geologischen Disziplinen durch ergänzende Tutorien begleitet, die sich an Untergruppen von Studierenden richten und nahezu "personalisiert" sind.

Berufliches Profil: Spezialist für die Modellierung geophysikalischer Prozesse sowie für die Erfassung und Analyse geophysikalischer Daten.

Funktion im Arbeitskontext Die Rolle des Absolventen der Geophysik im Arbeitskontext betrifft die Analyse und Lösung geophysikalischer Probleme im weitesten Sinne sowie wissenschaftliche Forschung und anwendungsbezogene Studien zu geophysikalischen Aspekten des Erdsystems. Diese Funktion kann sowohl als Angestellter in technischen Rollen öffentlicher und privater Einrichtungen, auch auf hohem professionellen und leitenden Niveau, als auch als Freiberufler ausgeübt werden. Der Absolvent der Geophysik kann Entwicklungs- und Anwendungsaktivitäten mathematischer und numerischer Modelle geophysikalischer und umweltbezogener Systeme und Prozesse durchführen, die Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Lithosphäre und das Innere der Erde betreffen, und kann geophysikalische Beobachtungs- und Erkundungsaktivitäten des Planeten Erde in unterschiedlichen Maßstäben planen und durchführen, mit besonderem Bezug auf geophysikalische Untersuchungen in verschiedenen Anwendungsbereichen. Die Endziele, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor, umfassen: die Produktion von Daten, die aus Rohdaten verarbeitet werden, die mit geophysikalischen Instrumenten zur Messung der verschiedenen Komponenten des Erdsystems und auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen gewonnen werden können; die Ausarbeitung von Prognosen über die zeitliche und räumliche Entwicklung von Prozessen, die verschiedene Komponenten des Erdsystems betreffen, durch „Forward“-Modelle. Absolventen der Geophysik können auch unabhängig oder in Arbeitsgruppen Aktivitäten zur Minderung von Natur- und Umweltrisiken durchführen, insbesondere in Bezug auf die Gefahren, die mit Seismizität, extremen Wetterereignissen und Umweltverschmutzung verbunden sind. Insbesondere können sie ihre Fähigkeiten mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen, wie Ingenieuren, Geologen und Informatikern, teilen, um Aktivitäten zu Umweltfragen, natürlichen Risiken, dem Management natürlicher Ressourcen und des Territoriums sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor zu optimieren und zu harmonisieren. Diese Art von Fachkraft ist besonders nützlich, da sie auch als Bindeglied zwischen Unternehmen, öffentlichen Stellen oder Ämtern und Interessengruppen oder Entscheidungsträgern fungieren kann. Die Verfeinerung transversal Fähigkeiten, wie Problemlösung, Teamarbeit und Programmierung, qualifiziert die Absolventen der Geophysik auch im Hinblick auf berufliche Möglichkeiten, die nicht strikt mit Geophysik verbunden sind. Schließlich können die im operativen und managementbezogenen Bereich erworbenen Fähigkeiten, kombiniert mit der allgemeinen Vorbereitung auf die zentralen Themen des Masterstudiums, den Absolventen der Geophysik auch ermöglichen, Verantwortung und Koordinationsfunktionen sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch im privaten Sektor zu übernehmen.

Fähigkeiten, die mit der Funktion verbunden sind Absolventen der Geophysik sind in der Lage, die fortschrittlichsten Methoden zu verwenden, um mit extremem wissenschaftlichem Rigor die physikalischen Phänomene und Prozesse zu untersuchen und zu beschreiben, die das Territorium verändern, welches ein stark integriertes System zwischen den Kompartimenten der festen Erde, Hydrosphäre, Kryosphäre und Atmosphäre ist. Sie sind in der Lage, die physikalisch-mathematische Formulierung von Phänomenen zu entwickeln und diese Formulierung in Rechencodes umzusetzen, durch die effizientesten und fortschrittlichsten Programmiersprachen, Rechenanlagen und Datenverarbeitungssysteme. Daher sind sie in der Lage, „Forward“-Modellierungen zu entwickeln, die es ermöglichen, die Entwicklung und die Auswirkungen dieser Phänomene auf die Umwelt sowohl im globalen als auch im lokalen Maßstab vorherzusagen, um negative Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Gesellschaft zu minimieren. Gleichzeitig sind Absolventen der Geophysik in der Lage, die verschiedenen Teile der Erde mit den ausgeklügeltsten Techniken zu messen, um sowohl Veränderungen zu überwachen als auch die entwickelte Software und die Modellierungsalgorithmen zu validieren. Die Fähigkeiten der Absolventen der Geophysik können daher eine breite Palette von Umweltfragen ansprechen, die mit der Landnutzung, seismischen Risiken, anderen Naturgefahren, dem Management natürlicher Ressourcen und der geophysikalischen Erkundung zusammenhängen. Diese Fähigkeiten können auch die Implementierung von Algorithmen und Computerprogrammen umfassen, die von den Absolventen selbst unabhängig oder in Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten entwickelt wurden. Daher haben Absolventen der Geophysik die vollständige Kontrolle über die Ergebnisse der entwickelten oder angewandten Software, was sie auf dem Arbeitsmarkt, der heutzutage wichtige Fähigkeiten sowohl im Bereich der Softwareentwicklung als auch in der Verarbeitung großer Datenmengen erfordert, äußerst wettbewerbsfähig macht. Absolventen der Geophysik bringen neue Fähigkeiten mit einer starken technologisch-algorithmischen Basis in die Berufe ein, die sich mit der territorialen Kontrolle befassen, und erneuern und treiben die Methoden zur Kontrolle der verschiedenen Komponenten der Erde und des Territoriums an die technologische Grenze von heute.

Berufliche Möglichkeiten Absolventen der Geophysik können verschiedene unmittelbare berufliche Möglichkeiten finden: technische Rollen in Einrichtungen oder Institutionen, die sich ausdrücklich mit Geophysik (zum Beispiel das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie, das über 1000 Mitarbeitereinheiten verfügt, von denen etwa die Hälfte in den Rollen von Forschern oder Technologen mit unbefristeten Arbeitsverträgen tätig ist, und das Nationale Institut für Ozeanographie und Experimentelle Geophysik) und/oder Umweltfragen, Naturgefahren, Management natürlicher Ressourcen beschäftigt; Positionen zur Durchführung von Forschungs- und Entwicklungs- oder technisch-wissenschaftlichen Aktivitäten in Unternehmen, die in den Bereichen geophysikalische Erkundung, Umweltschutz, Meteorologie, Entwicklung von Instrumenten und Software für geophysikalische Modellierung und Datenanalyse tätig sind. Absolventen der Geophysik können in denselben Bereichen professionelle Beratungsaktivitäten durchführen und sich für die staatliche Prüfung zum „Geologen“ (Sektion A des Berufsregisters der Geologen, gemäß DPR 05/06/2001, Nr. 328) bewerben, für deren Bestehen ein gezielter Ausbildungsplan erforderlich ist, durch eine geeignete Auswahl von Wahlaktivitäten, auch nach dem Abschluss, z.B. als Praktikant in Fachbüros. Absolventen der Geophysik können auch ihre Studien in Doktoratsprogrammen sowohl in Italien als auch im Ausland fortsetzen, um eine internationale Karriere im akademischen Bereich, in Forschungsinstitutionen oder in geologischen Diensten zu beginnen, oder um eine Karriere in hochqualifizierten technisch-wissenschaftlichen Rollen zu verfolgen, auch mit Verantwortung für Projekte, Labore und Strukturen in Organisationen, Institutionen und Unternehmen. Dank der flexiblen und technologischen Ausbildung, die auf den fortschrittlichsten Methoden zur Datenerfassung und Softwareentwicklung basiert, kann die Professionalität der Absolventen der Geophysik auch in Bereichen geschätzt werden, die sich von den Komponenten des Erdsystems unterscheiden, auf die der Studiengang ausgerichtet ist, mit der Möglichkeit, auch eine Managementrolle zu übernehmen. Schließlich können Absolventen der Geophysik an Ausbildungsprogrammen für den Unterricht in Italien in der Sekundarstufe I (Scuola secondaria inferiore) in den Klassen A-28 (Mathematik und Naturwissenschaften) und der Sekundarstufe II (Scuola secondaria superiore) in den Klassen A-20 (Physik) und A-50 (Natur-, Chemie- und Biowissenschaften) teilnehmen. Diese Möglichkeit setzt voraus, dass der Student während seiner Studienzeit die erforderlichen Mindestcredits in geeigneten wissenschaftlichen Fachbereichen (siehe Tabelle A, die dem DPR 14/02/2016, Nr. 19, beigefügt ist) sowie 24 Credits in anthropo-psycho-pädagogischen Disziplinen und in Lehrmethoden und -technologien, die speziell mit der Klasse, für die er/sie den Zugang beantragen möchte, in Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung (D.Lgs. 13/04/2017, Nr. 59) verbunden sind, erworben hat.

Die Universität Mailand ist eine öffentliche Lehr- und Forschungseinrichtung, die - mit 8 Fakultäten und 2 Schulen sowie einem Lehrpersonal von mehr als 2000 Professoren - sich durch ihre breite Vielfalt an Disziplinen auszeichnet. Als führendes Institut in Italien und Europa für wissenschaftliche Produktivität ist die Universität Mailand die größte Universität der Region mit etwa 64.000 Studierenden; sie ist auch eine wichtige Ressource für den sozioökonomischen Kontext, zu dem sie gehört. Mailand ist in der Tat die Hauptstadt der Lombardei, einer der dynamischsten und internationalsten Regionen der Europäischen Union, einem Führer in der nationalen Wirtschaft, der an der italienischen Spitze der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen sowie des Engagements für technologische Innovation steht.

Die Universität Mailand verfügt auch über ein bemerkenswertes künstlerisches und kulturelles Erbe, das wichtige historische Gebäude, geerbte und erworbene Sammlungen, Archive, botanische Gärten und das alte Brera-Observatorium umfasst, das von Maria Theresia von Österreich in Auftrag gegeben wurde. Die Abteilungen der Universität befinden sich in wichtigen historischen Gebäuden im Zentrum von Mailand und in modernen Gebäuden in dem als Città Studi (Stadt der Studien) bekannten Gebiet. Zu den Palästen, die die Einrichtungen der Universität beherbergen, gehören das alte Ca' Granda (das große Haus) – ein monumentaler Komplex aus dem 15. Jahrhundert im Herzen des historischen Stadtzentrums - der Palazzo Greppi aus dem 18. Jahrhundert, entworfen von Giuseppe Piermarini – der das Scala-Theater in Mailand baute – und das Sant’Alessandro-Kolleg aus dem 17. Jahrhundert, das von der Familie Arcimboldi in Auftrag gegeben wurde. Die Buchsammlung, die eine der reichsten in der Region ist, wird in 47 Bibliotheken aufbewahrt, während das APICE-Zentrum seltene und wertvolle Buchbestände und Archive sammelt. Die Universität hat auch einen Chor und ihr eigenes Orchester, das aktiv zum kulturellen Leben der Stadt beiträgt und zunehmend internationale Anerkennung erhält.